11:06 uhr

ein helles großraumbüro mit ein paar schreibtischen. an der wand hängt ein bild von einem eisberg mit der unterschrift "wahre größe liegt unter der oberfläche". zwei oder drei zimmerpalmen mit eigener gießkanne. im radio spielt gong fm und der moderator macht einen witz über das wieder mal schlechte wetter, eine der frauen an den computern lacht leise. man erwartet irgendwo eine diddl-maus, aber es ist keine da.

plötzlich springt die tür auf, explodiert regelrecht. ein mann steht in der tür, er ist unrasiert und macht den eindruck, als hätte er schon lang nicht mehr geschlafen. sein eingefallenes gesicht lässt ihn viel älter wirken als er es tatsächlich ist.

die beamtinnen sind starr und stumm vor schreck. das radio schreit in die stille. der mann kneift die augen zusammen und nimmt die beamtin, die ihm am nächsten sitzt, ins visier. mit mächtigen schritten kommt er auf sie zu. zitternd erwartet sie was passieren wird.

"OK," schreit sie seine kehlige, heisere stimme an, "ALSO HABT IHR ES ENDLICH GESCHAFFT! IHR KÖNNT MICH MAL! ICH SCHMEISS DEN GANZEN SCHEISS HIN!"

sie weiß kaum wie ihr geschieht. was will dieser mensch?

"aber eines sage ich euch! irgendwann wird ein mann kommen, den ihr nicht klein bekommt, der diesen saustall verdammt nochmal aufräumen wird! hier habt ihr hunde meine marke und meine waffe!"

mit diesen worten knallt er die sternförmige marke mit seiner geballten wut auf den tisch, eine der zacken bricht ab. als er seine dienstwaffe aus seinen mantel hervorzieht, wird die beamtin bleich. die riesige magnum knallt mit einer wucht auf den tisch, dass die schreibtischlampe zu flackern beginnt. sie schlägt eine große delle in die tischplatte. ein leicht beißender geruch von schießpulver macht sich breit - diese waffe wurde oft benutzt.

"aber... aber..." sie muss ihre stimme erst überreden, sich auf ein hörbares niveau zu begeben. "WAS?!" brüllt er ihr ins gesicht, speicheltropfen landen auf tisch und waffe.

"das... das... hier ist die studentenkanzlei - und außerdem, studenten haben keine dienstwaffe!" er durchbohrt sie mit seinen blick. sein mundwinkel zuckt leicht. soll das ein lächeln gewesen sein?

"haben sie nicht?" er nimmt sich die waffe in der größe einer kanone und steckt sie wieder in seinen schmuddeligen mantel zurück.

"dann bräuchte ich bitte die exmatrikulationsbescheinigung, für die kindergeldkasse." sie reicht sie ihm.

"ausgezeichnet." er dreht sich um, steigt über die eingetretene tür und verlässt das büro. das radio spielt gerade "ich will doch nur spielen".







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Zuletzt aktualisiert: 26. Okt, 15:52


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