wirklich nett von dir, dass ich du mich wieder angerufen hast obwohl ich die letzten beiden male nicht einmal abgenommen habe oder der aufforderung auf der mailbox, zurückzurufen, nachgekommen wäre.
auch sehr nett von dir, dass du dich so wahnsinnig für dinge interessierst die dich eigentlich soweit garnichts angehen und ich mich schon fragen musste, aus welchen guten grund du auch nur danach fragst. vielen dank auch für dein mitgefühl und die guten ratschläge, die du mir wie einem alten freund mit auf den weg gegeben hast, die werden sicher eine riesige hilfe sein.
und monika, sei dir sicher, selbst das wenige hätte ich nicht erzählt wenn ich nicht zu einhundert prozent wüsste, dass ich dich nie im leben sehen werde und wohl auch nie wieder mit dir telefonieren werde.
ich wollte ja kein bush-bashing mehr betreiben. aber was soll das?
nach fünf tage schafft es bush endlich in das katastrophengebiet und musste doch tatsächlich seinen urlaub dafür unterbrechen.
von der zdf-korrespondentin hört man dann, dass ein paar stunden vor der geplanten ankunft des präsidenten die gesamte geplante strecke nach toten abgesucht wird, die trümmer weggeräumt werden und hilfszentren aufgebaut werden. wohlgemerkt nur entlang der geplanten strecke und nicht eine straße weiter.
aber der hammer ist: kaum war er wieder weg werden die essenausgaben und hilfszentren wieder abgebaut. das ist eine menschenverachtende unverschämtheit.
ein helles großraumbüro mit ein paar schreibtischen. an der wand hängt ein bild von einem eisberg mit der unterschrift "wahre größe liegt unter der oberfläche". zwei oder drei zimmerpalmen mit eigener gießkanne. im radio spielt gong fm und der moderator macht einen witz über das wieder mal schlechte wetter, eine der frauen an den computern lacht leise. man erwartet irgendwo eine diddl-maus, aber es ist keine da.
plötzlich springt die tür auf, explodiert regelrecht. ein mann steht in der tür, er ist unrasiert und macht den eindruck, als hätte er schon lang nicht mehr geschlafen. sein eingefallenes gesicht lässt ihn viel älter wirken als er es tatsächlich ist.
die beamtinnen sind starr und stumm vor schreck. das radio schreit in die stille. der mann kneift die augen zusammen und nimmt die beamtin, die ihm am nächsten sitzt, ins visier. mit mächtigen schritten kommt er auf sie zu. zitternd erwartet sie was passieren wird.
"OK," schreit sie seine kehlige, heisere stimme an, "ALSO HABT IHR ES ENDLICH GESCHAFFT! IHR KÖNNT MICH MAL! ICH SCHMEISS DEN GANZEN SCHEISS HIN!"
sie weiß kaum wie ihr geschieht. was will dieser mensch?
"aber eines sage ich euch! irgendwann wird ein mann kommen, den ihr nicht klein bekommt, der diesen saustall verdammt nochmal aufräumen wird! hier habt ihr hunde meine marke und meine waffe!"
mit diesen worten knallt er die sternförmige marke mit seiner geballten wut auf den tisch, eine der zacken bricht ab. als er seine dienstwaffe aus seinen mantel hervorzieht, wird die beamtin bleich. die riesige magnum knallt mit einer wucht auf den tisch, dass die schreibtischlampe zu flackern beginnt. sie schlägt eine große delle in die tischplatte. ein leicht beißender geruch von schießpulver macht sich breit - diese waffe wurde oft benutzt.
"aber... aber..." sie muss ihre stimme erst überreden, sich auf ein hörbares niveau zu begeben. "WAS?!" brüllt er ihr ins gesicht, speicheltropfen landen auf tisch und waffe.
"das... das... hier ist die studentenkanzlei - und außerdem, studenten haben keine dienstwaffe!" er durchbohrt sie mit seinen blick. sein mundwinkel zuckt leicht. soll das ein lächeln gewesen sein?
"haben sie nicht?" er nimmt sich die waffe in der größe einer kanone und steckt sie wieder in seinen schmuddeligen mantel zurück.
"dann bräuchte ich bitte die exmatrikulationsbescheinigung, für die kindergeldkasse." sie reicht sie ihm.
"ausgezeichnet." er dreht sich um, steigt über die eingetretene tür und verlässt das büro. das radio spielt gerade "ich will doch nur spielen".
ein film, gemacht mit einer digitalen spiegelreflexkamera. klingt nicht so außergewöhnlich, aber es wurde dabei nicht etwa der film-modus benutzt, sondern es wurden bild an bild an bild aneinandergereiht.