nachdem ich nach meiner rundfahrt durch den osten neuseelands wieder in taupo bin, hab ich dort unerwartet einen "freien" tag bekommen. nachdem ich heute um halb 10 vergeblich auf meinen bus gewartet habe, hat sich herausgestellt, dass der vorherige busfahrer falsch fuer mich gebucht hat.

jetzt bin ich noch einen tag hier (*gaehn*) und bekomme als entschaedigung die uebernachtung geschenkt. morgen geht es dann richtung river valley. vielleicht werde ich da wild water raften (stufe 5), aber eigentlich interessierts mich garnicht so sehr... mal sehen.

in den letzten drei tagen war ich eine nacht auf einer farm (am oestlichsten punkt neuseelands - first to see the sun), in einem moari-"hostel" und habe einen der "fine walks", den tangorira crossing, gemacht.

aber das nur fuer die akten. heute wirds etwas allgemeiner.

dinge die mir aufgefallen sind:

in laendern mit linksverkehr endet der nicht am gehsteig. bis man das kapiert hat, ist man einige male in passanten gerannt, weil man eben rechts vorbei wollte.

backpacker sind zum grossen teil maedels.

nach nur wenigen tagen reisen verliert man voellig den ueberblick darueber, welcher wochentag ist. aber es ist auch fast voellig egal, denn ausser ab und zu einen supermarkt braucht man nicht viel.

neben der zeit geht auch der sinn fuer den raum verloren. oft weiss ich nicht, wie das hostel, die stadt heisst, in der ich aufwache.

die tage sind hier laenger. was vor drei tagen war, kommt mir vor wie vor einem monat.

fanta orange ist hier rot, nicht gelb.

man kann locker eine woche lang von fertig-nudeln und -reis leben. danach weiss man aber eine gutes essen auch besser zu schaetzen.

australische sim-karten funktioieren in NZ nicht.

man ist voellig abgeschnitten von der welt. wenn europa im meer versinken wuerde, ich wuerde wohl erst beim einchecken am fluhafen davon hoeren. aber es ist egal. die taegliche spon-lektuere fehlt mir nicht, wenn ich jetzt kurz mal hin surfe lese ich kaum die headliner. zu weit weg, das ganze.

backpacking ist anstrengend. waehrend ich noch studiert habe (hab ich das jemals?), hab ich mehr geschlafen.

tbc.

wer mir einen gefallen tun will, der schickt mir bittersweet symphony von the verve auf meinen gmail-account. oder ein anderes gutes lied. immer her damit.

ortszeit: 21:38 uhr
fotos: einige.

heute war um neun abfahrt in taupo. der bus ist immer noch gruen, aber sehr viel kleiner. nach einer endlosen fahrt den ganzen tag ueber bin ich jetzt an der ostkueste der nordinsel.

morgen werde ich auf einer farm bleiben. dieser ort ist der erste bewohnte der welt, wo man die sonne des neuen tages sieht. ich habe das erste mal den pazifik gesehen.

ortszeit: 23:17 uhr
photos: hostel in gisborne

gestern war der tag des adrenalins. vormittags sind wir von unserem hostel in waitomo vom blackwater rafting-team abgeholt worden. nachdem wir uns in kalte, nasse neopren-anzuege gequetscht haben, ging es dann zu einen unscheinbaren baechlein mittem im gruenen. der verschwand in einem kleinen loch, kaum grosser als eine kuehlschranktuer.

darin verschwand dann die kleine gruppe von acht leuten und zwei guides. innen war es dann wirklich sehr dunkel, da konnten die kleinen led-lampen an den helmen auch nicht viel aendern. nach einer kurzen pause, um die augen an den mangel an licht zu gewoehnen, haben wir uns dann in die hoehlen vorgearbeitet, manchmal so eng, dass man kaum seinen schwimmreifen durchbekommen hat. wer jetzt keine klaustrophobischen zustaende bekommt, dem ist nicht mehr zu helfen.

nach einer weile vergeht das aber und es macht verdammt viel spass unterirdische wasserfaelle runterzuspringen, voellig ohne licht die glowworms (eigentlich sind es ja glow maggots, also maden) an der decke zu entdecken ("woaka-hollyyy!") oder in einem unterirdischen see schoko-sushi zu futtern.

doch es wird noch besser.

nachmittags gings es mit dem bus weiter gen sueden, nach taupo, wo es denn billigsten (150 NZ-$) skydive der welt gibt... wir kommen da also mit dem bus an und werden sofort in rote overalls und ein enges geschirr *tight* gepackt. das security-video bekommen wird nicht zu sehen, die leute haben schon auf uns gewartet und wollen feierabend machen. hm, so weit so gut.

kurz darauf sitzen wir in einem wirklich kleinen flugzeug und schrauben uns in den blauen himmel ueber den lake taupo. also wir ueber der grossen wolken sind, beendet der pilot den steigflug. 12 000 fuss. es wird ernst. ich sitze direkt hinter dem piloten. mein tandempartner schnallt mich an sich fest. gut, denn er hat den fallschirm auf dem ruecken...

am anderen ende wird die tuer hochgezogen, jetzt geht alles schnell. ein paar nach dem anderen springt raus, wir rutschen immer weiter vor bis wir vor der offenen luke sitzen. unter uns sind in etwa 4000 metern entfernung wasser und die stadt zu sehen.

mein tandemmensch sagt irgendwas, ich verstehe kein wort und ploetzlich fallen wir. die ersten paar sekunden sind ein schock, mir bleibt die luft weg. freier fall. als ich wieder luft habe bruelle ich ungefaehr 30 sekunden lang ununterbrochen, es ist absolut genial. nach 45 sekunden freien fall oeffnet sich der schirm. ich habe meinen kaugummi verloren, der klebt jetzt wahrscheinlich im schirm.

der rest ist dazu richtig entspannend, auch wenn ich schon mal die luft anhalte wenn der tandemmensch hinter mir ein paar dutzend hoehenmeter auf einmal nach unten geht. wie gesagt, die haetten schon feierabend gehabt...

nach der landung ist mir ein dauergrinsen ins gesicht gemeiselt. sweet. jeder springer bekommt eine dvd mit einem film von start, flug und landung. das video vom sprung haette nochmal 100$ gekostet. wenn ich mal ein internet-cafe mit dvd-laufwerken und dem windows movie maker finde, stelle ich es vielleicht online.

vielleicht bin ich jetzt gewappnet fuer neuseelands hoechsten bungy jump in christchurch - 134m, 8 sekunden freier fall.

ortszeit: 18:38
photos: gemischt...